Der Waid bildet im ersten Standjahr eine Blattrosette mit länglich behaarten, bis 35 cm langen Blättern nebst einer Pfahlwurzel. Erst im zweiten Standjahr wachsen dann mehrere Blütenschäfte mit großen, luftigen Blütenständen, die sich dann in dekorative blauviolette Schötchen mit ein bis zwei Samen verwandeln.
Diese Schötchen haben eine Besonderheit: Sie bleiben auch nach der Samenreife geschlossen. Und sie enthalten keimhemmende Substanzen, die erst im Boden durch die Einwirkung von Wasser abgebaut werden. Die Schötchen können Sie also einfach aussäen. Diese Schötchenaussaat benötigt über einen längeren Zeitraum dauerhafte Feuchte.
Schneller geht es mit den Samen, die jedoch nur mechanisch aus den Schötchen befreit werden können. Eine Anleitung finden Sie unter www.dyeplants.de/waidanbau.html (siehe unten).
Sowohl die europäischen Volksmedizin als auch die TCM nutzt den Waid gegen Entzündungen und Geschwüre.
Wegen des Holzschutzeffektes (gehemmtes Pilzwachstum) eignet sich die aus Färberwaid gewonnene blaue Farbe auch zum Streichen von Türen, Deckenbalken und dergleichen.
Seit etwa 4.000 Jahren das Kraut von den Menschen genutzt. Die Ägypter färbten damit die Mumienbänder. Das sah nicht nur gut aus, sondern die Verstorbenen wurden gleichwohl auch vor Pilzen und Bakterien geschützt.
Die Krieger der britannischen Stämme blauten ihre Gesichter. Julius Cäsar schreibt in "De bello gallico": "Alle Britannier färben sich mit Waid blau und sehen daher in der Schlacht ganz schrecklich aus."
Karl der Große bestimmte den Waid in seiner Landgüterverordnung im Jahre 795 zur wichtigen Kulturpflanze.
Aus den Wurzeln wurde früher der Waidbitterlikör hergestellt.
Haltbarkeit: | zweijährig |
Winterhärte: | winterhart in Zone 6 - Zone 9 |
Blüte: | gelb • Mai - Juni |
Wuchsform: | aufrecht, horstig |
Wuchshöhe: | bis 200 cm |
Standort: | Sonne |
Boden: | frisch • nährstoffreich • durchlässig tiefgründig humos • kalkhaltig |
Verwendung: | Heilpflanze • Färbepflanze • Zierpflanze • Wildpflanze |
Synonyme: | Deutscher Indigo |
Besonderheit: | Gewinnung von blauem, mit Indigo identischen Farbstoff. |
Familie: | Brassicaceae - Kreuzblütengewächse |
Jan | Feb | Mar | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |||||||||||||
Aussaat Vorkultur | ||||||||||||||||||||||||
Aussaat Direkt | ||||||||||||||||||||||||
Pflanzung | ||||||||||||||||||||||||
Blüte |
Aussaathinweis: | N1 |
Anzucht: | einfach |
Saatgutbedarf bei Vorkultur: | 0,3 g / 100 Pflanzen |
Saatgutbedarf bei Direktsaat: | 0,4 g / m² |
Saattiefe: | flache Ablage |
Hinweis: | Bodenverdichtung vermeiden! |
Samenecht: | Ja |
Tausendkorngewicht (TKG): 5,0 g
Gewicht | Menge | |
g | < ~ > | Korn |
Saatgutbedarf für 100 Pflanzen: 0,3 g
Gewicht | Anzahl Pflanzen | |
g | < ~ > | Stück |
Saatgutbedarf für 1 m²: 0,4 g
Gewicht | Fläche | |
g | < ~ > | m² |
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