Die Spanische Artischocke ist mit der Gemüse-Artischocke eng verwandt und entwickelt im zweiten Jahr ähnliche, allerdings weniger fleischige Blütenköpfe wie diese. Daher werden nur die fleischigen Blattstiele als Gemüse verwendet.
Die Spanische Artischocke benötigt ein mildes Klima in sonniger, geschützter Lage sowie lockere, humose Erde. Vergessen Sie die Düngung nicht.
Ab Ende August beginnt die wichtigste Anbau-Prozedur: das Bleichen. Hierzu binden Sie die Blätter an einem trockenen Tag lose zusammen. Die entstandenen Stielbündel umhüllen Sie nun mit Stroh, schwarzer Mulchfolie oder Pappe und häufeln das Ganze etwa 20 cm hoch an. Nur die Blattspitzen sollen jetzt noch sichtbar sein. Nach zwei bis vier Wochen sind die Blattstiele gebleicht und Sie können sie ernten.
Wenn Sie die Pflanze überwintern möchten ist ein Winterschutz mit Stroh, Reisig oder Vlies empfehlenswert. Wohnen Sie in einer rauhen Region, dann können Sie den Wurzelballen auch vor dem Frost ausheben und in einem Topf frostfrei lagern.
Die Blattstiele mit ihrem leicht bitteren und würzigen Geschmack können Sie unterschiedlich zubereiten - als Salat, als Gemüse wie Spargel oder in Teig ausgebacken.
Ernten Sie nur so viele der fleischigen Blattstiele, wie Sie für eine Mahlzeit benötigen, denn sie sind nicht lange haltbar. Entfernen Sie vor der Zubereitung die stacheligen Rändern und äußeren Fasern. Danach sofort für 25 bis 30 Minuten in Salzwasser kochen.
Ein typisches Wintergericht im Piemont ist 'Bagna cauda' (warme Sauce), dessen Hauptbestandteil Cardy ist. Probieren Sie es aus - Sie können sich auf einen vergnüglichen Abend freuen.
Auch die Wurzeln sollen schmackhaft sein und wie Pastinaken verwendet werden können.
Cardy enthält den Bitterstoff Cynarin, der die Verdauung fördern und insbesondere die Tätigkeit der Galle sowie anderer so genannter innersekretorischen Drüsen anregen soll. Weiterhin enthält Cardy das Kohlenhydrat Inulin.
Cynara cardunculus stammt vermutlich aus Äthiopien und wurde bereits 500 v.Chr. in Ägypten, Griechenland und Rom als Nahrungsmittel genutzt. Der griechischer Arzt Dioskorides beschreibt die jungen, noch zarten Triebe als spargelähnliches Gemüse.
Ab dem 15. Jahrhundert breitete sich dann der Cardyanbau über Frankreich bis nach England aus und Mitte des 17. Jahrhunderts war die Pflanze in ganz Mitteleuropa verbreitet. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war Cardy in Deutschland ein bekanntes Gemüse.
Haltbarkeit: | mehrjährig |
Winterhärte: | winterhart in Zone 6 - Zone 10 |
Blüte: | blau • August - September |
Wuchsform: | aufrecht, horstig |
Wuchshöhe: | bis 150 cm |
Standort: | Sonne |
Boden: | trocken - frisch • nährstoffreich • durchlässig tiefgründig |
Verwendung: | Heilpflanze • Küchenkraut • Gemüse |
Synonyme: | Kardone, Cardy, Gemüse-Artischocke |
Familie: | Asteraceae - Korbblütengewächse |
Jan | Feb | Mar | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |||||||||||||
Aussaat Vorkultur | ||||||||||||||||||||||||
Aussaat Direkt | ||||||||||||||||||||||||
Pflanzung | ||||||||||||||||||||||||
Ernte |
Aussaathinweis: | N3 |
Anzucht: | einfach |
Saatgutbedarf bei Vorkultur: | 6 g / 100 Pflanzen |
Saatgutbedarf bei Direktsaat: | kA |
Saattiefe: | 1 - 2 cm |
Reihenabstand: | 100 cm |
Pflanzenabstand: | 70 cm |
Samenecht: | Ja |
Tausendkorngewicht (TKG): 37 g
Gewicht | Menge | |
g | < ~ > | Korn |
Saatgutbedarf für 100 Pflanzen: 6,0 g
Gewicht | Anzahl Pflanzen | |
g | < ~ > | Stück |
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