Neuanlage mit Mischungen
Eine gute Bodenbearbeitung ist ausschlaggebend für die Ansaat und damit auch für Ihr gewünschtes Ergebnis.
Das Saatbeet sollte eine sehr feinkrümelige Struktur besitzen und frei von unerwünschten Wurzelwildkräutern wie Quecke und Giersch sein.
Fangen Sie so zeitig wie möglich mit der Bodenbearbeitung an. Bearbeiten Sie den Boden mit einer Grabegabel und entfernen Sie dabei unerwünschte Wildkräuter. Danach harken Sie das Saatbeet und überlassen es im Frühjahr und Sommer am Besten vier bis acht Wochen sich selbst. Wenn nötig können Sie die Prozedur mit der Grabegabel wiederholen.
Bereiten Sie nun das Saatbeet für die Aussaat vor.
Durch mehrmaliges Harken in Kombination mit Walzen bekommen Sie die gewünschte feinkrümelige Struktur. Dies ist je nach Bodentyp mehr oder weniger aufwendig.
Je nach Mischung sind die besten Saattermine von Ende August bis November und von Februar bis Mai - vorzugsweise bei feuchter Witterung.
Zur leichteren Aussaat können Sie das Saatgut mit trockenem Sand, Gries, Sägemehl oder mit geschrotetem Korn auf 10 g/m² strecken. Damit wird eine gleichmäßige Aussaat der oft feinen Samen erzielt.
Kurz vor der Saat sollten Sie das Saatgut nun nochmals gut durchmischen.
Säen Sie das Saatgut breitwürfig und möglichst gleichmäßig auf das Saatbeet. Eine mechanische Einarbeitung ist nicht notwenig.
Sehr wichtig dagegen ist ein guter Bodenschluß, den Sie am besten durch Anwalzen erreichen. Sie können es auch wie unsere Vorfahren machen und unter ein Paar alte Schuhe dicke und ebene Bretter von etwa 30 cm Länge nageln. Damit können Sie dann den Boden festtreten.
Wässern Sie die Saat nun gründlich mit einer Feinstrahlbrause, die Sie auch weiterhin bis zum Auflaufen der Saat verwenden sollten. So verhindern Sie, daß feine Samen weggeschwemmt werden.
Ihre empfindliche Ansaat sollten Sie nun gegen Austrocknung, Vogelfraß etc. schützen.
Sie können das Saatbeet mit einem handelsüblichen Schutzvlies überdecken.
Sie können die ausgesäte Fläche auch mulchen mit beispielsweise etwa 2 kg Grasschnitt oder 0,5 kg Heu- oder Strohhäcksel je m².
Nach zwei bis drei Wochen erscheinen die ersten Keimlinge - feuchten Boden vorausgesetzt. Achten Sie ab jetzt besonders auf Schnecken.
Die Keimung und Entwicklung der Wildpflanzen erstreckt sich über eine ganze Vegetationsperiode. Hartschalige Samen brauchen länger, Kühlkeimer keimen erst im folgenden Frühjahr.
Entscheidend für die Entwicklung der mehrjährigen Wildpflanzen ist die Pflege im ersten Jahr.
Unerwünschte Wildkräuter und Gräser laufen oft schneller auf als die Samen unserer Mischung. Deshalb ist nach etwa zwei Monaten ein Schröpfschnitt erforderlich, der bei Bedarf noch ein - bis zweimal im ersten Jahr wiederholt werden sollte. Stellen Sie Ihren Rasenmäher dabei auf 5 cm Schnitthöhe ein.
In den folgenden Jahren richtet sich die Schnitthäufigkeit nach Mischung, Standort und gewünschtem Pflanzenbestand. Fettwiesen sollten zwei- bis dreimal im Jahr gemäht werden. Bei Wildkräutern und -gräsern auf mageren Standorten reicht in der Regel eine Mahd im Jahr im Spätsommer aus. Säume sollten Sie erst spät im Jahr oder im darauf folgenden Frühjahr mähen.
Entfernen Sie immer sorgfältig das Mähgut!
Eine Düngung ist in der Regel nicht notwendig.
Wildblumen entwickeln sich um so blütenreicher, je magerer der Boden ist.
Auf magersten Standorten kann jedoch eine organische oder mineralische Startdüngung von 4-6 g/m² Reinstickstoff sinnvoll sein.
Vom artenarmen Bestand zur bunt blühenden Wiese
Möchten Sie in einer bestehenden Wiese die Artenvielfalt drastisch erhöhen, dann ist die umbruchlose Ansaat eine praktikable Vorgehensweise.- Ein alter, lückiger Rasenbestand oder eine artenarme Wiese, die an Artenvielfalt verloren hat.
- Die bestehende Wiese enthält nur wenige Futtergräser wie z.B. Glatthafer, Weidel-, Liesch-, Knäuel- oder Honiggras.
- Mäßiger Nährstoffgehalt des Bodens, den Sie ggf. in einem Labor bestimmen lassen.
- Mähen Sie den Altbestand so kurz wie möglich ab.
- Vertikutieren, fräsen oder grubbern Sie die Fläche, um die Grasnarbe aufzureißen.
Bearbeiten Sie die Fläche für eine ausreichende Bodenlockerung nicht zu oberflächlich, denn nur dann können sich die Kräuter etablieren. - Warten Sie nicht zu lange mit der Aussaat, sonst könnte sich die Grasnarbe wieder schließen.
- Die besten Aussaattermine liegen zwischen Februar und Mai sowie Ende August bis Anfang September.
Warten Sie mit der Aussaat auf angekündigte Niederschläge, um eine künstliche Bewässerung zu vermeiden. - Säen Sie händisch 1-2 g/m² Blumenwiesen-Mischung mit 80-100 % Kräuteranteil in die lockere Erde.
Bedecken Sie das Saatgut keinesfalls mit Erde oder Substrat und Düngen Sie nicht! - Stellen Sie den Bodenschluß der Saat durch Anwalzen oder Festtreten (Holzbrett unter den Schuhen) her.
- Halten Sie die Gräser des Altbestandes über das Jahr kurz, bis die neu ausgesäten Kräuter sich etabliert haben.
- Führen Sie Anfang bis Mitte Mai nochmals ein Pflegeschnitt durch.
- Nach der Aussamung der Kräuter können Sie einen Formschnitt durchführen und ggf. nachsäen.
- Nach der Aussamung der Kräuter können Sie einen Formschnitt durchführen und ggf. nachsäen.